Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Freiberg

ADFC mit 1.000 Unterschriten für den Radweg zwischen Hermsdorf und Weixdorf

Petition für eine sichere Radverbindung an der Staatsstraße läuft noch bis 22. August

Ein durchgehender Radweg an der Staatsstraße zwischen Dresden und Ottendorf-Okrilla - das ist mittlerweile schon eine sehr alte Forderung. Bereits 2005 hat sich der Freistaat Sachsen vorgenommen, den Weg zu bauen und den Bedarf in der Sächsischen Radverkehrskonzeption festgehalten. Doch Ende 2023 die überraschende Nachricht: Die Planungen sind ausgesetzt, zugunsten anderer Projekte für den Autoverkehr. Daraufhin startete der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) eine Petition für den Radweg. Der Fahrradclub erhält dafür viel Zuspruch aus der Region. Bereits 1.000 Menschen haben die Petition unterzeichnet, der Großteil davon sind direkt Betroffene aus Ottendorf, Hermsdorf und Weixdorf.

„Die Staatsstraße zwischen Weixdorf und Hermsdorf ist ein Angstraum“ sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen. „Ein straßenbegleitender Radweg entlang der S 59 ist  wichtig für den Schülerverkehr. Gleichzeitig haben uns in Ottendorf und Hermsdorf immer wieder Menschen angesprochen und uns ermuntert, für den Radweg beim Land Druck zu machen." Aktuell ist die Straße mit etwa 5.000 Autos täglich schon stark befahren. Nach geltenden Regelwerken muss bei mehr als 2.500 Autos am Tag ein straßenbegleitender Radweg gebaut werden. Der ADFC geht davon aus, dass die Verkehrsbelastung weiter zunimmt, wenn TSMC im Dresdner Norden seine Chipfabrik eröffnet. „Jetzt ist die Zeit, das Projekt zur Baureife zu bringen und endlich die fehende Lücke zwischen Ottendorf-Okrilla und Dresden zu schließen. Wir können doch nicht erst warten, bis hier jemand tot gefahren wird!" mahnt ADFC-Geschäftsführer Krause die Landesregierung, endlich tätig zu werden.

Die Unterschriftensammlung läuft noch bis zum 22. August. Die Petition für den Radweg an der S 59 finden Sie auf OpenPetition: www.openpetition.de/s59

Hintergrund

Über 5.000 Autos befahren täglich die S 59 im Abschnitt zwischen Weixdorf und Hermsdorf. Schon in der Sächsischen Radverkehrskonzeption von 2005 war der Abschnitt als Schulweg gekennzeichnet, an dem es Bedarf für einen Radweg gibt. Der Bedarf hat sich bis heute nicht geändert: Auch heute hat die S 59 als wichtige Nord-Süd-Verbindung sehr großes Potential, für Freizeitradverkehr, Radpendler und den Schülerverkehr auf zwei Rädern.

Nachdem die Planungen für die Radwegverbindung bereits begonnen hatten, ließ der Freistaat Sachsen Ende 2023 verlauten, die begonnene Planung für den Radweg sei aktuell zugunsten anderer Projekte für den Autoverkehr zurückgestellt.

Der Freistaat Sachsen hat sich dazu bekannt, Menschen, die auf das Rad angewiesen sind, sichere Wege anzubieten. Die von CDU, Grünen und SPD politisch beschlossene Förderung des Radverkehrs in Sachsen muss sich auch im realen Planungsgeschehen widerspiegeln. Der Bau des Radwegs an der S 59 ist für eine zukunftsfähige Verkehrsentwicklung rund um Silicon Saxony ein unverzichtbarer Baustein. Die Planungen für das Radwegprojekt müssen daher schnellstmöglich zum Abschluss gebracht und der Bau zügig begonnen werden.

Der Radwegebau in Sachsen geht insgesamt nur sehr schleppend voran: Nur etwa 17% der sächsischen Staats- und Bundesstraßen sind bisher mit einem Radweg ausgestattet. Dabei will Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig bis 2025 noch fast 500 Kilometer Radweg an Staats- und Bundesstraßen von höchster Priorität fertigstellen. Dass dieses Ziel noch zu erreichen ist, glaubt in Fachkreisen niemand mehr. Auch Sachsens schwarz-grün-rote Regierung hat sich Ende 2019 noch einmal ausdrücklich vorgenommen, Bedingungen zu schaffen, damit sich der Radverkehr im Freistaat bis 2025 verdoppelt. Bisher sieht es aber nicht so aus, als dass der Radwegebau an Bundesstraßen durch diese Absichtserklärung nun Fahrt aufnehmen würde.

Nicht nur der ADFC, sondern auch der Sächsische Landesrechnungshof kritisiert das langsame Tempo beim Radwegeausbau in Sachsen. In seinem Bericht stellte er in diesem Sommer fest, dass die Zielvorgaben der Radverkehrskonzeption von 2014 nicht im Einklang mit den tatsächlichen Kapazitäten und den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln stehen. Auch der Rechnungshof sagt: Vom Ziel, die in der Radverkehrskonzeption vorgesehenen Radwegabschnitte im geplanten Zeitrahmen fertigzustellen, sei der Freistaat Sachsen weit entfernt.


https://freiberg.adfc.de/pressemitteilung/adfc-mit-1000-unterschriten-fuer-den-radweg-zwischen-hermsdorf-und-weixdorf

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