Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Freiberg

Verkehrszeichen Fahrrad verboten

cof © Konrad Krause / ADFC

Bad Schandau: Erneutes Radfahrverbot auf Brücke ist unbegründet und unsinnig

Nachdem der Freistaat Sachsen im April die Elbbrücke in Bad Schandau wegen Problemen mit der Standsicherheit für Fahrräder gesperrt hatte, trifft es nun die benachbarte Bahnbrücke: Sie muss entlastet werden.

ADFC fordert von Staatsministerin Kraushaar sofortige Korrektur

Deshalb läuft der Verkehr über das Bauwerk seit heute einspurig – doch Radfahrende gucken auch hier wieder in die Röhre. Sie sollen erneut gezwungen werden, abzusteigen und ihr Rad zu schieben.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Sachsen reagiert empört auf die völlig unnötige Rad-Sperrung. Bereits im Sommer hatte der Verband das Rad-Verbot auf der Elbbrücke scharf kritisiert und schließlich bei der sächsischen Infrastrukturministerin Regina Kraushaar erreicht, dass Radfahrer die Brücke nach wenigen Tagen doch wieder benutzen konnten.

„Inwiefern das Radfahrverbot über die Eisenbahn die Verkehrssicherheit erhöhen soll, erklärt Frau Staatsministerin Kraushaar nicht“, sagt ADFC-Landesvorsitzender Janek Mücksch. „Das ist blinde Verbotspolitik ohne Sinn und Verstand. Es ist völlig unverständlich, warum Radfahrende nicht auf der gesperrten Fahrspur fahren dürfen, während Autos daneben mit mehreren Tonnen Gewicht die Brücke passieren. Fahrräder bringen inklusive Fahrer kaum 100 Kilogramm auf die Waage. Will das Verkehrsministerium wirklich erzählen, dass Fahrräder die Standsicherheit mehr gefährden als der Autoverkehr?

Der ADFC Sachsen sieht in der Maßnahme ein Symptom einer orientierungslosen Verkehrspolitik: Statt pragmatische und sichere Lösungen für alle Verkehrsteilnehmenden zu schaffen, würden Radfahrende immer wieder benachteiligt - in Bad Schandau nun schon zum wiederholten Mal.

Mücksch weiter: „Bad Schandau ist ein touristisches Zentrum im Elbtal und ein wichtiger Punkt für viele Anwohner aus den Nachbarorten, die dem Fahrrad zum Bahnhof fahren. Wenn die Mobilität mit dem Fahrrad durch solche unüberlegten und unnötigen Verbote immer wieder sinnlos behindert wird, muss sich am Ende nicht wundern, wenn am Ende auch für kürzeste Wege das Auto genommen wird.

Der ADFC fordert Staatsministerin Regina Kraushaar auf, die Sperrung für Radfahrende umgehend aufzuheben und stattdessen eine sichere, praxistaugliche Lösung zu ermöglichen. Der Verband bietet erneut an, gemeinsam mit dem Ministerium und den zuständigen Behörden konstruktive Alternativen zu entwickeln.


https://freiberg.adfc.de/pressemitteilung/bad-schandau-erneutes-radfahrverbot-auf-bruecke-ist-unbegruendet-und-unsinnig

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