Das Projekt Schulweg.Aktiv hat das Ziel, die eigenständige Mobilität von Jugendlichen im Landkreis Mittelsachsen zu erforschen und zu fördern. Jugendliche werden im Rahmen des Projektes aktiv in die Planung von verkehrssicheren, fuß- und fahrradfreundlichen Gestaltung ihres Schulumfelds eingebunden. Das Projekt bietet einen geschützten Rahmen, in dem sie sich in demokratischen Abstimmungsprozessen üben können.

„Dass Jugendliche eigenständig mobil sein können ist ein wichtiger Schritt für ihre Selbstständigkeit und soziale Teilhabe. Sicher mit dem Rad unterwegs zu sein, ermöglicht nicht nur größere Unabhängigkeit, sondern trägt auch zur Förderung von Gesundheit und Umweltbewusstsein bei.“ sagt Isabell Gall, die das Projekt Schulweg.Aktiv beim ADFC leitet. Fehlende Radwege, fehlende sichere Möglichkeiten große Straßen zu queren oder auch hohe Geschwindigkeiten von Kraftfahrzeugen machen das Radfahren unsicher und führen zu berechtigten Sicherheitsbedenken bei den Eltern. Viele Jugendliche können deswegen nicht selbstständig mit dem Fahrrad zur Schule, zum Sportplatz, in das Schwimmbad oder zu ihren Freunden fahren und sind in ihrer Mobilität eingeschränkt. Ziel des Projektes Schulweg.Aktiv ist es, solche Gefahrenstellen auf den Schulwegen im Landkreis Mittelsachsen aufzudecken und die Perspektive der Jugendlichen in die künftige Fortschreibung des Radverkehrskonzepts des Landkreises zu integrieren.

An den Projektschulen in Oberlichtenau und Frankenberg geht das Projekt noch einen Schritt weiter. Dort werden im kommenden Jahr Projekttage an den Schulen durchgeführt, bei denen die Jugendlichen analysieren, wie fahrradfreundlich ihr Schulumfeld und ihre Gemeinde ist. Welche Möglichkeiten haben sie, um selbstständig mobil zu sein? Gibt es sichere Radwege? Können die Räder geschützt vor Diebstahl abgestellt werden? Lassen sich Bus und Bahn gut und sicher mit dem Fahrrad erreichen? Neben diesen Fragen und der genauen Analyse entwickeln die Jugendlichen konkrete Ideen und Lösungsvorschläge, mit professioneller Unterstützung.

In einem Bürgerforum stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen Eltern, Lehrern, Anwohnern, politischen Entscheidungsträgern und zuständigen Verwaltungsmitarbeitern vor und diskutieren diese.

„Wir sind Landrat Neubauer sehr dankbar. Er ist ein maßgeblicher Impulsgeber für das Projekt und die Schulwegsicherheit im Landkreis.“ sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC.

Hintergrund

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Sachsen (ADFC) rückte bereits 2022 mit einer sachsenweiten Aufklärungskampagne zur Schulwegsicherheit das Thema aktive Mobilität von Jugendlichen in den Fokus. Mit dem Projekt Schulweg.Aktiv möchte der ADFC Schülerinnen und Schüler im Landkreis Mittelsachsen aktiv in die Verkehrsplanung einbeziehen. Das Projekt gibt Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit ihre Wünsche und Anforderungen an Mobilität zu artikulieren, sich in demokratische Entscheidungsprozesse einzubringen und im Dialog an konkreten Lösungen für die Radverkehrsplanung in ihren Gemeinden mitzuarbeiten. Die Beteiligung der Jugendlichen und Bewohner erhöht die Akzeptanz der Ideen und ermöglicht es den Beteiligten, ihre jeweils unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen.

Mit dem Projekt Schulweg.Aktiv zeigt der ADFC, wie Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Verkehrsplanung eingebunden werden können und schafft ein Verständnis für die altersspezifischen Mobilitätsanforderungen von Kindern und Jugendlichen in ländlichen Regionen Sachsens.

Das Projekt wird gefördert durch das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung im Rahmen der Förderrichtlinie Bürgerbeteiligung. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.